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Geschrieben von Ji-soo Hantrakul - Vor 7 Stunden |
"New York grinds its teeth at night, shredding futures like an untamed beast. But hey, what do I know? I'm just a guy with a podcast!"
Ji-soo Hantrakul
Jax ist ein Mensch mit vielen Gesichtern. Nicht zuletzt wegen der fünf Gesichts-OPs in den letzten paar Jahren. Er hat kein Problem damit, wenn man ihm diese ansieht, sehr wohl aber, wenn man ihn von früher wiedererkennt. Früher, das ist seine peinlich-perfekte Golden Child Vergangenheit. Früher, das ist als seine rebellischste Tat war, sich ins Büro seiner Eltern zu schleichen und anhand der Patientenakten zu lernen, was Kognitive Dissonanz, Komorbidität oder Somatisierung bedeuten. Wissen, das ihm heute noch ganz gelegen kommt, wenn er seine neue Therapeutin in den Wahnsinn treiben oder sich in einer Podcastepisode besonders gebildet ausdrücken möchte. Aber natürlich hat er heute einfach die offizielle Fachliteratur dafür. Da tut es auch kaum mehr weh, die eigenen Eltern seit sieben Jahren nicht mehr gesehen zu haben. Aber hey, war ja auch seine eigene Entscheidung okay? Außerdem, worüber sollten sie auch noch groß reden. Jax ist immerhin inzwischen jemand anderes. Mehrere sogar. Manche Leute glauben, er spielt einfach eine Rolle, andere denken er sagt die Wahrheit, wenn er etwas von Identitätsstörung und Dissoziationen erzählt. Er selbst hinterfragt die ganze Sache eigentlich nicht. Er ist einfach manchmal ein Typ, der zusammen mit seinem Langzeit-Bestie Eun-woo Lee einen Podcast über Glam & Gore betreibt, der inzwischen sogar halbwegs läuft. Manchmal ist er jemand, der im Dunstkreis unterschiedlicher krimineller Gruppen herumstreicht, um genau die Stories abzugreifen, für die ernstzunehmende Journalisten jeden Unterpunkt ihres Kodexes brechen müssten. Manchmal ist er auch überhaupt kein Typ oder jemand ganz anderes. "Jax"
Jax geht es stets um den eigenen Vorteil, um die beste Story, um die nächste Person, die alles glaubt, was er ihr erzählt. Selbst Eun-woo ist oft (aber nicht immer) schlicht und ergreifend eine Figur, die er auf dem Schachbrett, das er über die Stadt gelegt hat, hin und her schiebt.
Und wahrscheinlich kann man wirklich von Glück reden, dass er schlicht und ergreifend selbst einfach nur ein winziges Zahnrad in dem dicht gewebten Kriminalitätsteppich der Stadt ist und nicht tatsächlich die Möglichkeit hat, einen Zug zu machen der größer ist, als er selbst springen kann. |